Angewandte Romantik

Angewandte Romantik: Caspar David Friedrich

Was kann das Institut für Anglistik/Amerikanistik zum Caspar David Friedrich Jubiläum beitragen? Dieser Frage sind wir über zwei Semester (2023-2024) nachgegangen. Das Ergebnis sind sehr verschiedene Projekte, die nicht nur Caspar David Friedrich in den Fokus nehmen sondern auch seine Zeit, die Romantik.



Projekt „Das Licht in schwierigen Zeiten finden“

von Adelina Skerskane

Im Rahmen des Projekts führte eine Bachelor-Studentin des Instituts für Anglistik/Amerikanistik eine qualitative Umfrage durch, die die Einstellung der Menschen zu Kunst und Kulturveranstaltungen in Greifswald untersuchte. Unter anderem wurden die Besucher von Kulturveranstaltungen gebeten, einige Fragen zu ihren Beziehungen zur Kunstwelt und zu ihrer Meinung über die Wahrnehmung und die Werte von Kunst zu beantworten. Sie wurden auch gebeten, ihre Lieblingskünstler und -gemälde zu nennen. Ziel war es, herauszufinden, welche psychologische Rolle die Kunst im Alltag der Menschen spielt, ob und inwieweit sie psychische Entlastung verschafft, warum die Menschen sie schätzen und warum sie sie für wesentlich halten. Insgesamt haben 29 Personen geantwortet; einige Antworten werden im Folgenden vorgestellt.

Interessieren Sie sich für Kunst? Warum?

Interessieren Sie sich für Kunst? Warum?

„Ja, Kunst ist zeitlos. Gefühle, Emotionen, Probleme etc. werden weitergetragen, egal wie alt das Kunstwerk ist oder aus welchem Jahrhundert das Werk stammt. Kunst spricht nicht, sie ist absolut interpretierbar“

„Ja, Kunst zeigt alle Bereiche des Lebens und des Menschen.“

„Ja, weil sie so vielfältig ist. Sie kann erfreuen oder nachdenklich stimmen. Sie kann Geschichten erzählen, Botschaften übermitteln oder einfach eine Momentaufnahme sein, oder einfach nur „hübsch“.“

„Ich interessiere mich für Kunst. Die Begegnung mit Kunst bereichert mein Leben“

„Kunst entspannt, macht neugierig, regt zum Nachdenken, schafft Brücken; man taucht über die Kunst in andere Erfahrungswelten ein; sie ist Ausdruck kultureller Eigenheiten.“

„Ja, unbedingt. […] Sie kann unsere Phantasie beflügeln und unsere Gefühlswelt bereichern, sie kann unseren Wissenshorizont erweitern und Neugierde schaffen, und uns so für das Leben offenhalten.“

Hat sich Ihre Einstellung zu Kunst im Laufe der Zeit verändert? Wenn ja, dann wie?

Hat sich Ihre Einstellung zu Kunst im Laufe der Zeit verändert? Wenn ja, dann wie?

„Ich bin offener geworden, was andere Arten von Kunst abgesehen von der klassischen Landschaftsmalerei, angeht. Und ich finde, dass Kunst nicht immer „perfekt“ sein muss. Hauptsache es steckt Gefühl drin.“

„Nicht wirklich – ich habe immer gerne auf die kleinen Details geguckt und versucht zu verstehen. Meine Kompetenzen, was letzteres betrifft, haben sich vielleicht in letzter Zeit verbessert, bzw. sich weiter entfaltet.“

„Ja, meine Begeisterung für alte Kunst wächst ständig, während ich richtig modern immer weniger verstehe.“

„Ja, als Kind habe ich Kunst weniger geschätzt als heute.“

„Ja, ich bin offener gegenüber moderner Kunst und Expressionismus geworden. Vor allem durch mein Hobby und der Einsicht, dass Realismus zu hoch für mich ist.“

„Ich habe gewisse Gemälde schätzen gelernt und, dass Kunst nicht immer gleich Realismus bedeutet.“

„Zu einem früheren Zeitpunkt in meinem Leben fand ich Kunst jedweder Form uninteressant und langweilig. Mit Vollendung des 16. Lebensjahres, hat sich das geändert.“

„Man interessiert sich gezielter, ist offener und toleranter geworden. Ich versuche Dinge, die ich nicht erschließen oder gefallen zu verstehen, manchmal hilft es, manchmal nicht!“

„Ja, früher dachte ich, dass Kunst zu schaffen, kein ‚richtiger‘ Beruf sei bzw. Kunst nicht so wichtig ist. Mittlerweile ist mir bewusst, dass Kunst essenzieller Teil der Gesellschaft ist.“

„Ja, sie hat sich verändert. Ich habe erst in der 2. Lebenshälfte mehr Interesse entwickelt.“

„Ich nehme sie ernster. Sowohl im selber schaffen als auch in der Rezeption.“

„Vielleicht verändert sich mit zunehmender Lebenserfahrung und dem Kennenlernen neuer wie auch alter Kunst, die Sichtweise auf Ereignisse um uns und auch auf uns selbst. Diese Erfahrung schreibt sich natürlich in unsere Wahrnehmung ein … Aber an der Grundeinstellung, dass Kunst etwas ist, was unser Leben bereichert, hat sich nichts verändert, es ist eher intensiver geworden.“

Inwiefern kann die Kunst Menschen verändern?

Inwiefern kann die Kunst Menschen verändern?

„Sie verbindet Menschen egal von welcher Herkunft durch Emotionen.“

„Kunst kann viel mehr ausdrücken als Worte jemals könnten.“

„Indem sie die Menschen für bestimmte Themen, Sachverhalte oder auch einfach Dynamiken oder Erfahrungen sensibler macht – sei es im gravierend philosophischen Sinne, oder einfach, indem sie es schafft, die Menschen dazu zu bringen, auf kleinere, feinere Details zu achten.“

„Kunst kann die Realität besser darstellen als sie wirklich ist (nicht im Sinne von besser = positiv) und kann so Menschen die schlechten Seiten der Welt vorführen.“

„Es kann sie zum Nachdenken anregen.“

„Verändern vielleicht nicht, aber Emotionen und Erinnerungen wecken.“

„Indem Menschen Kunst ausüben, verändern sie sich.“

„Neue Perspektiven, Freiheit und die Möglichkeit sich auszudrücken. Es kann helfen eigene Emotionen zu verarbeiten oder zu verstehen.“

„Sie kann ihre Gefühlswelt beeinflussen und Menschen zusammen oder auseinander bringen.“

„Kunst kann Menschen zusammenbringen.“

„Kunst kann dafür sorgen, dass Ansichten hinterfragt und angepasst werden. Sei es die Ansicht auf die Welt oder auf sich selbst.“

„Gerade das CDF-Jubiläum trägt viel dazu bei. Viele Menschen gehen ins Museum und tun es vielleicht auch später öfter, man kommt beim Betrachten der Bilder oft ins Gesrpäch.“

„Sie kann Botschaften/Perspektiven vermitteln und dadurch den Horizont erweitern. Dies gilt insbesondere auch für die darstellenden Künste.“

„Kunst macht uns zum Menschen mit Empfindungen.“

„Kunst kann neue Perspektiven eröffnen und so zum Überdenken der eigenen Ansichten anregen.“

Sollen Mensch sich für Kunst interessieren? Warum?

Sollen Mensch sich für Kunst interessieren? Warum?

„Absolut, Kunst lehrt. Man lernt zu interpretieren, zu analysieren und erkennen, Kunst ist so verschieden wie wir Menschen auch und hat keine Grenzen.“

 „Wenn man die Kapazität dafür hat, es zu realisieren, sich für Kunst zu interessieren, schon. Das schwierige hierbei ist, dass man beachten muss, dass nicht alle Menschen den gleichen Zugang zu Ressourcen genießen, die ihnen Kontakt und Nähe zu Kunst bringen.“

„Jein. Mensch sollen sich für das interessieren, was sie begeistert. Sie „sollen“ oder „müssen“ nix.“

„Ja, da es eine Art der Bildung ist.“

„Man kann sich nicht nicht für Kunst interessieren (auch wenn man sich vielleicht nicht für heutige Kunst interessiert oder ins Museum geht).“

„Ja, es kann den Horizont erweitern und neue Perspektive ermöglichen.“

„Ja, es ist Teil der Menschlichkeit.“

„Ich finde nicht jeder muss sich für Kunst interessieren, aber man sollte es zumindest zu schätzen wissen.“

„Es wäre schon, aber wie schafft man es? Die Leute sind zu bequem und gehen nicht zu Ausstellungen, Filmen oder Theater.“

„Kunst ist Brot für die Seele und hält uns von Dummheiten ab.“

„Ja. Sie stellt den Menschen auf breitere Füße.“

„Kunst in allen ihren Formen ist eine Bereicherung für die Persönlichkeit.“

„Selbstverständlich & unbedingt, weil sie sie verändern kann.“

„Ich würde nie einem Menschen vorschreiben, dass er sich für Kunst interessieren soll …, ich würde ihn gern mitnehmen als Angebot, ihm zeigen wollen, warum sie mich so fasziniert.“

„Kunst eröffnet neue Blickwinkel auf die Welt. Deshalb sollten sich mehr Menschen darauf einlassen und gleichzeitig sollte sich Kunst bemühen, mehr Menschen zu erreichen.“

„Das ist ihre Sache. Sie sollen sich für Kunst interessieren dürfen.“

Haben Sie jemals eine psychische Entlastung in der Kunst gefunden?

Haben Sie jemals eine psychische Entlastung in der Kunst gefunden?

„Ja, ständig. Malen ist mein Ausgleich. Wenn ich sehr gestresst oder traurig bin oder es einfach mal wieder zu laut in meinem Kopf ist. Wenn ich den Pinsel in die Hand nehme und anfange zu Malen, dann wird alles still und es gibt nur mich und das Bild.“

„Das Ansehen von Gemälden wirkt beruhigend auf mich.“

„Ja. Bei Stress oder negativen Erfahrungen flüchte ich mich in die Musik. Ich höre dann Musik, die der Stimmung entspricht und benutze sie so als Auslass.“

„Doch, natürlich, vor allem im Schreiben und Malen: man bringt Emotionen „auf Papier“ und macht sie somit sichtbar/greifbar.“

„Ja, bei starken Emotionen hilft das Malen diese auf einer Leinwand darzustellen.“

„Ja, immer! Sonst könnte ich Kunst nicht machen.“

„Ja. In der Trauerphase hat sie (Musik) Ruhe und Ablenkung geschaffen.“

„Ein Museum oder eine Ausstellung besuche ich, weil ich etwas erfahren möchte, kognitiv wie sinnlich, und wenn mich die Kunst dort angesprochen hat, ich sie spannend fand oder auch sinnlich, so habe ich ein schönes Erlebnis erfahren.“

„Besonders in der Musik, aber auch in einem Bild oder in der Literatur kann ich und finde ich Entspannung und Entlastung.“

Lieblingskünstler:innen

Lieblingskünstler:innen

Leonardo da Vinci

Banksy

Aeron Alfrey

Zdzislaw Beksiński

Caspar David Friedrich

Claude Monet

Johannes Jan Vermeer

Vincent van Gogh  

Rembrandt

Holger Biege

Johann Sebastian Bach

M. C. Escher

Pieter Bruegel der Ältere

Walter Womacka

Mark Rothko

Lieblingsgemälde

Lieblingsgemälde

„Das Jüngste Gericht“ von Michelangelo

„Der Mönch am Meer“ von Caspar David Friedrich

Seerosen von Claude Monet

„Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ von Jan Vermeer

„A Hugenot“ von John Everett Millais

“Frau mit Sonnenschirm” von Claude Monet

„Klippen bei Varengeville“ von Claude Monet

„Der Schrei“ von Edvard Munch

„Am Strand“ von Walter Womacka

„Balloon Girl“ von Banksy