Das Arbeitspaket hat das Ziel, das Konzept einer „Baltic Sea Literacy“ zu entwickeln. Eine solche regionale Spezifizierung der „Ocean Literacy“ kann als wichtiger Ansatzpunkt gesehen werden, um die Region zu einer der ersten wirklich nachhaltigen Regionen der Erde zu transformieren. Die Ergebnisse unserer Forschung sind als wissenschaftlicher Diskursbeitrag und politikberatende Empfehlung des IFZO in der anstehende UN-Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung zu sehen. Die zentralen Fragen lauten, welche Ergänzungen und Spezifika eine „Baltic Sea Literacy“ gegenüber einer „Ocean Literacy“ benötigt und welche internen und externen Faktoren auf der individuellen Ebene dazu führen, dass Menschen ihr Verhalten gegenüber dem Meer – und in unserem speziellen Fall gegenüber der Ostsee – verändern.

Ocean Literacy (OL) untersucht das Verständnis für den Einfluss des Ozeans auf den Menschen und den Einfluss des Menschen auf den Ozean (Makos et. al. 2022). Ziel des Forschungsprojektes Baltic Ocean Literacy ist es, die OL von erwachsenen Anwohnenden und Besuchenden der Ostsee zu ermitteln und auszuwerten, sowie der Bereitschaft zu meeresfreundlichen Verhaltensänderungen in Abhängigkeit zur persönlichen Ostseebindung nachzugehen.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Stoll-Kleemann des Instituts für Geographie und Geologie der Universität Greifswald wird ein mehrstufiger Survey durchgeführt. Dieser besteht aus einem qualitativen und quantitativen Fragebogen, der Likert-Skalen, Multiple-Choice-Fragen und freie Textantworten umfasst. Die Fragen basieren teilweise auf bereits validierten Surveys, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.

Der Survey findet in zwei Phasen statt: eine Face-to-Face-Befragung an verschiedensten Standorten am Greifswalder Bodden und auf Rügen (August 2024), sowie eine anschließende, vergleichende Datenerhebung mit dem gleichen Fragebogen unter ebenfalls standardisierten Bedingungen im September 2024 zur Mediterrane Ocean Literacy in Frankreich ergänzt werden.