Workshops für Hochschullehrende

Die LeNie-Weiterbildungsworkshops bilden einen der drei zentralen Aspekte des Lehrnetzwerks Niederdeutsch vermitteln (LeNie).

Gruppenbild II. LeNie-Weiterbildungsworkshop. Foto: Inga Hafenstein.
I. LeNie-Weiterbildungsworkshop. Foto: Anne Hertel.

Lehrkooperationen, Digitalisierungsstrategien und Empfehlungen zur zukünftigen Ausgestaltung moderner digitaler Hochschullehre, wie der Wissenschaftsrat vorschlägt, stellen die Lehrenden vor zusätzliche Herausforderungen. Um diesen Anforderungen an die eigene Hochschullehre in einem kleinen Fach wie dem Niederdeutschen zu begegnen, sind Kooperation und Kollaboration die Schlüsselemente für das Lehrnetzwerk Niederdeutsch vermitteln (LeNie). Um mittels Open Educational Resources die Lehr-Lern-Situation für Lehrende und Studierende zu verbessern, nähert sich LeNie dem komplexen Thema der OER und Fragen an moderne Hochschullehre mit drei Weiterbildungsworkshops. Lehrende aller Hochschulen im Netzwerk kommen hierfür zusammen, um in kooperativer und kollaborativer Weise in den Austausch zu treten und spezifisches Wissen zu erwerben. Ziel jedes einzelnen Workshops ist es, Wissen und Kompetenzen zu vermitteln. "Rechtssicherheit in der kooperativen Hochschullehre" und "Digitalisierung in der Hochschullehre" waren die Themen der ersten beiden LeNie-Weiterbildungsworkshops. Die Mitglieder des Lehrnetzwerks konnten und können so digitale Schlüsselkompetenzen, sogenannte future skills wie digital literacy oder digital learning, erwerben und diese gezielt an der eigenen Hochschule einbringen.

I. LeNie-Weiterbildungsworkshop "Rechtssicherheit in der kooperativen Lehre" 2023 in Rostock

I. LeNie-Weiterbildungsworkshop "Rechtssicherheit in der kooperativen Lehre" 2023 in Rostock

I. LeNie-Weiterbildungsworkshop. Foto: Inga Hafenstein.

Am 05.11.2023 kam das Lehrnetzwerk Niederdeutsch vermitteln (LeNie) in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock zum I. LeNie-Weiterbildungsworkshop        zusammen. 11 Mitglieder von 10 Hochschulstandorten haben sich zum Thema Rechtssicherheit in der kooperativen Lehre mit den urheber- und datenschutzrechtlichen Voraussetzungen digitaler Lehrformate auseinadergesetzt und damit eine rechtssichere Grundlage für eigene Open Educational Resources (OER) und die interuniversitäre Kooperation geschaffen. PD Dr. Birte Arendt verdeutlichte eindrücklich den innovativen Ansatz des Projekts, der auf interuniversitärer Kooperation und digitalen Lehrformaten fußt und in dessen Rahmen der LeNie-Weiterbildungsworkshop den Empfehlungen des Wissenschaftsrats (WR 2022) nachkommt: die rechtssichere Umsetzung innovativer kooperativer Lehre.

Im Fokus der Veranstaltung standen deshalb u. a. die Inhalte des §50 Zitatrecht und §60a Unterricht und Lehre des UrhG, deren rechtssichere Anwendung für offene Bildungsmaterialien grundlegend sind, sowie das Hochschulrecht zur Klärung einer rechtlich abgesicherten interuniversitären Zusammenarbeit unserer Netzwerkmitglieder. Die Vor- und Nachteile sowie Möglichkeiten interuniversitärer Kooperationen, Anrechenbarkeit kooperativer Seminare und Prüfungsleistungen sowie der Umfang des Lehrdeputats waren Thema des Vortrags „Rechtssicherheit - was Sie schon immer darüber wissen wollten“ von Dr. Markus Glöckner sowie der anschließenden Diskussion.

Im zweiten Vortrag „Urheberrecht und Datenschutz“ arbeiteten sich die Mitglieder mit Prof. Dr. Achim Förster in die Auslegung der Rechtsprechung des §51 Zitatrecht und §60a Unterricht und Lehre des UrhG bezüglich des Medieneinsatzes für Lehrveranstaltungen ein. Als Netzwerk verdeutlichte uns die thematische Auseinandersetzung, in welchem Umfang Fremdmaterialien unterschiedlicher Medien in der universitären Lehre für offene und digitale Bildungsmaterialien verwendet, bearbeitet und veröffentlicht werden dürfen und welche unterschiedlichen Lizenzmodulen der Creative-Commons-Lizenzen für zukünftige OER zur Verfügung stehen.

Im Rahmen des zweiten LeNie-Netzwerktreffens gab Jörg Holten eine Einführung in die virtuelle Lernumgebung für die Exptert*innengruppen auf Moodle. Um den kreativen und fachlichen Austausch zu fördern, hat jede Kreativgruppe ihren eigenen Kursraum. In einer geschützten Lernumgebung können unsere Netzwerkmitglieder ausprobieren, mit welchen Programmen eigene OER umgesetzt werden können. Für einen anschließenden Austausch in ihren jeweiligen Kreativgruppen bot das Expert*innen-Café den entsprechenden Rahmen. In entspannter Atmosphäre mit Kaffee und Gebäck konnten die erste Ideen für interuniversitäre OER entwickelt und deren möglichen Einsatz skizziert werden.

Am Ende des Workshop hat unser Lehrnetzwerk umfangreiches Wissen aufgebaut, welches aufgrund der Fachexpertise von Dr. Glöckner und Prof. Dr. Förster zum Verständnis für die Rechte und Pflichten zur OER-Erstellung beiträgt. Die Theorie gilt nun als Grundlage für die kommende praktische Arbeit zur kooperativen Lehre im Fach Niederdeutsch, um somit die Lehrer*innenausbildung anhand von Open Educational Resources zu stärken. 

Doch nicht nur die Vorträge der Referenten hinterließen eine nachhaltige Wirkung. Unsere erste Veranstaltung stärkte zugleich den Austausch zwischen den Mitgliedern und fördert damit die Umsetzung unserer Projektziele: die Stärkung kooperativer interuniversitärer Lehre im Fach Niederdeutsch.

II. LeNie-Weiterbildungsworkshop "Digitalisierung in der Hochschullehre" 2024 in Greifswald

II. LeNie-Weiterbildungsworkshop "Digitalisierung in der Hochschullehre" 2024 in Greifswald

II. LeNie-Weiterbildungsworkshop. Foto: Inga Hafenstein.

Im Frühjahr 2024 fand der II. LeNie-Weiterbildungsworkshop Digitalisierung in der Hochschullehre an der Universität Greifswald statt. Die Besonderheit dieses Workshops bestand darin, dass er in zwei Teilen organsiert war. Vom 11. – 15.03.2024 konnten alle Mitglieder des Lehrnetzwerks anupdate Lehre teilnehmen. Die Veranstaltungsreihe unseres Kooperationspartners Digitale Lehre bot dem Netzwerk ein breites Angebot an digitalen Workshops zur Erstellung von Open Educational Resources (OER). Die Mitglieder konnte die Workshops angepasst an offene Fragen und das Konzept der eigenen OER auswählen. Inhalte wie digitale Lehrkonzepte sowie der Einsatz digitaler Tools von Moodle und H5P für digitale interaktive Lehrmaterialien standen dabei für unsere Mitglieder zur Auswahl.

Vom 18.3. – 19.3.2024 fand der zweite Workshopteil digital und vor Ort in Greifswald statt. Dorthe G. A. Hartmann, Prorektorin für Lehre, Lehrer*innebildung und Internationalisierung (Universität Greifswald), begrüßte unsere 16 Netzwerkmitglieder. Im anschließenden Vortrag „Zusammen entwickelt man weniger allein – Impulse zur Entwicklung offener Lerninhalte in Hochschulnetzwerken“ betonte Ronny Röwert die Bedingungen für eine erfolgreiche und nachhaltige Zusammenarbeit und förderte damit eine aktive Diskussion im Netzwerk.

Von zentraler Bedeutung für das Lehrnetzwerk und die weitere kooperative Arbeit war allerdings die Erstellung einer LeNie-Policy. Um die Standards unserer OER zu definieren und die hohe wissenschaftliche Qualität zu gewährleisten, haben sich die Mitglieder mit  Anne Hertel u. a. über didaktische Bedingungen, eine hohe Wiederverwendbarkeit unserer OER und technische Voraussetzungen ausgetauscht.

Im zweiten Teil des Tages erhielt das Netzwerk einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten zur Erstellung von OER. Um das erworbene Wissen in Bezug auf Rechtssicherheit im digitalen, kooperativen Arbeiten nachhaltig sichtbar zu machen, hat Inga Hafenstein einen Lernpfad entwickelt. Zur Festigung, Auffrischung oder zum erstmaligen Erlernen für unsere zukünftige Netzwerkmitglieder können hier auf alle relevanten Informationen zu den §51 Zitatrecht und §61a Unterricht und Lehre UrhG sowie den Creative-Commons-Lizenzen zugegriffen werden. Auch das Erstellen eines interaktiven Videos sowie die Demonstration verschiedener Drag and Drop Beispiele des H5P-Tools haben unsere Netzwerkmitglieder für die eigenen OER inspiriert.

Zu Beginn des zweiten Workshoptages kamen die Mitglieder zum Netzwerktreffen 01/2024 zusammen, um die I. LeNie-Winterakademie in Hannover auszuwerten. Anschließend leiteten wir eine praktische Phase über, in der die Teilnehmenden bei der Erstellung eines interaktiven Videos durch Annelie Steinbach angeleitet wurden. Die im ersten Teil unseres Weiterbildungsworkshops erlernten technischen Fähigkeiten im Einsatz digitaler Tools konnten nun zu einem großen Ganzen zusammengefügt werden.

Unser II. LeNie-Weiterbildungsworkshop vermittelte fundiertes Wissen bezüglich der vielfältigen Möglichkeiten digitaler Lehr-Lern-Formate. Den Weiterbildungsworkshop in zwei Teilen zu organisieren und in enger Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner Digitalen Lehre zu gestalten, bot Synergieeffekte, um ein komplexes Thema wie Digitalisierung in der Hochschullehre nachhaltig und anwendungsbezogen zu vermitteln. So legt das Lehrnetzwerk Niederdeutsch vermitteln (LeNie) die Grundlage in der Niederdeutschen Philologie, um in der Lehre zukünftig auf OER zurückgreifen zu können. 

III. LeNie-Weiterbildungsworkshops "Wissensmanagement in interuniversitären Lehrnetzwerkwerken" 2025 in Flensburg

III. LeNie-Weiterbildungsworkshops "Wissensmanagement in interuniversitären Lehrnetzwerkwerken" 2025 in Flensburg

Der III. LeNie-Weiterbildungsworkshop wird 2025 an der Europa-Universität Flensburg stattfinden. Wir wollen uns mit Fragen des systematischen Wissensmanagements in interuniversitären, kooperativen Lehrnetzwerken auseinandersetzen.