Leonhard Lietz

Magia renovata Der Magiebegriff des Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim in dessen Schrift De occulta philosophia libri tres

Arbeitsbereich: Ältere deutsche Sprache und Literatur
Betreuer: Prof. Dr. Tina Terrahe
 
Abstract

Die Arbeit befasst sich mit der Rezeption magischer Texte von der Antike bis in die Frühe Neuzeit im Werk De occulta philosophia libri tres des Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim.

Ziel der Arbeit ist es, den von Agrippa von Nettesheim in De occulta philosophia formulierten Magiebegriff herauszuarbeiten und im Kontext der Magia naturalis hinsichtlich der konventionellen Magievorstellungen zu Beginn des 16. Jahrhunderts einzuordnen. Dabei gilt es aufzuzeigen, wie sich der Terminus Magie von der Antike bis in Agrippas Zeit hindurch semantisch veränderte und von Agrippa weiterentwickelt wurde.

Der methodische Ansatz, der in dieser Arbeit zur historiographischen Analyse des agrippischen Magieverständnisses verwendet wird, ist das Konzept der Rezeptionsgeschichte. Zentrales Anliegen dabei ist es, die Rezeptionslinien eines älteren, antiken Magiebegriffs in De occulta philosophia festzustellen, um seine Interpretation einer reformierten Magie (magia reformata) im Kontext der Magia Naturalis herauszuarbeiten.

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen gilt es im letzten Teil der Arbeit danach zu fragen, wie Agrippas Magieverständnis nachfolgende Generationen von Magietheoretikern geprägt hat. Sowohl sein Zeitgenosse Paracelsus (1493–1541) als auch nachfolgende Gelehrte wie Giordano Bruno (1548–1600) und Francis Bacon (1561–1626) konsultierten Agrippas Werk für ihre eigenen Arbeiten. Wie positionierten sich diese späteren Rezipienten zu Agrippas Magiebegriff und welche Wirkung hatte ihre Rezeption von De occulta philosophia auf den Magiebegriff der Frühen Neuzeit? Welche Bedeutung hatte Agrippas Schriftfür die Verbreitung der magia naturalis und bei der Entwicklung des magischen Denkens in der Frühen Neuzeit?