... Geologie ist weit mehr als "Steine anschauen" ...

Basaltsäulen an den Herrenhasufelsen (Kamenický Šenov, Tschechien) Foto: Hanna Griffin
Basaltsäulen an den Herrenhasufelsen (Kamenický Šenov, Tschechien) Foto: Hanna Griffin

Wenn mich jemand auch nur sechs Monate vor Studienbeginn gefragt hätte was Geologie genau ist, ich hätte es nicht beantworten können.
Ich stöberte durch die naturwissenschaftlichen Studiengänge der Universität Greifswald und "Geologie" sprang mir irgendwie ins Auge. Ich las, dass es sich dabei um einen sehr praxisnahen kleinen Studiengang handelt und dachte mir, dass das genau das Richtige sein könnte … und das war es.
Mit "Mineral und Gesteinsbestimmung" und "Einführung in die Allgemeine Geologie" im ersten Semester bekommt man gute Einblicke in das Studium und die Meisten können nach diesem Semester sicher sagen, ob Geologie die richtige Wahl war. Für mich war sie das auf jeden Fall.
Ich hatte viel Spaß mit meinen Freunden nach Rügen oder Ludwigsburg zu fahren und am Strand Gesteine zu bestimmen. Es war mit Sicherheit nicht immer richtig. Aber es war einfach schön, raus zu gehen und zu versuchen anzuwenden, was wir im Studium gelernt haben. Wenn wir bei einem Geschiebe mal unsicher waren, allerdings mit Sicherheit wissen wollten worum es sich dabei handelt, haben wir es einfach mit in die nächste Stunde "Mineral und Gesteinsbestimmung" genommen und nachgefragt.

Studierende im Gelände (Foto: Hanna Griffin)
Studierende im Gelände (Foto: Hanna Griffin)

Im zweiten Semester geht es dann mit den Exkursionen los. Sie finden eigentlich alle in der Vorlesungsfreien Zeit statt und kosten durchaus ein bisschen was, aber es lohnt sich. Wenn die Professoren die geologischen Prozesse im Feld erklären, ist es oft viel einfacher die Zusammenhänge zu verstehen. Natürlich gibt es dabei immer wieder die Möglichkeit Steine oder Fossilien zu sammeln. Auch das Semester hat in diesen Wochen Zeit, sich besser kennenzulernen und die Abende gemeinsam zu gestalten.

Aber Geologie ist nicht nur Steine anschauen und an Steinen lecken, wie ich in den vergangenen Jahren erstaunlich oft von allen möglichen Menschen gefragt wurde. Paläontologie, Geophysik, Grundwasser- und Gletscherdynamik sind nur einige der Fächer die weit vom "Steine lecken" entfernt sind.
Der Studiengang ist breit gefächert und ich kann aus Erfahrung sagen, nicht jedem liegen alle Fächer, aber ich denke so ist es immer und eine Menge spannender Dinge lernt man auf alle Fälle.

Wenn ich draußen unterwegs bin, sehe ich überall Strukturen, die ich im Studium kennen und verstehen gelernt habe. Seien es die Toteislöcher auf den Feldern in MV, Wellenrippeln im Wasser oder Faltenstrukturen in den Bergen.

Hanna Griffin, September 2024